In den Medien wird immer häufiger von Plänen berichtet mehr Fachkräfte ins Land zu holen, um den in den kommenden Jahren sich noch verschärfenden Mangel auszugleichen. Doch laut Prognosen wird auch mit ausländischer Unterstützung nicht jede Stelle qualifiziert besetzt werden können.
Gründe für den Fachkräftemangel
Aufgrund der alternden Gesellschaft werden in den kommenden Jahren mehr Menschen altersbedingt aus dem Berufsleben ausscheiden als junge Leute nach der Ausbildung und Studium in selbiges einsteigen. Bis 2025 rechnet man mit 6,5 Millionen weniger Erwerbsfähigen und mit Verlusten im Billionenbereich bis 2030. Die IHK sagt: „Wegen des demografischen Wandels suchen die Firmen händeringend nach Fachkräften." Arbeitsforscher geben jedoch auch andere Gründe zu bedenken. Im Spiegel online liest man, dass die aktuellen Probleme noch nicht an den demographischen Entwicklungen liegen können, da es derzeit so viele Erwerbstätige wie nie gäbe. Hinzu kämen die sogenannten „Schweinezyklen“, die langfristige Schwankungen in den Absolventenzahlen bestimmter Studiengänge beschreiben. Nach der Rezession in den 1990ern war das Ingenieursstudium nicht so beliebt, was mit Verzögerung zu weniger Studienabschlüssen führt.
Erste Auswirkungen sind schon zu spüren
So oder so, fast alle Branchen spüren die Auswirkungen des Fachkräftemangels. Besonders stark gehen die Zahlen der Fachkräfte im sogenannten MINT-Bereich (Mathematiker, Ingenieure, Naturwissenschaften, Techniker) zurück. Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, bestätigt, „dass wir über lange Jahre eine zu geringe Studierneigung für diese technischen Berufe gehabt haben.“ Um die Besten auf ihrem Feld werden sich viele Unternehmen reißen und sich einen „War for Talents“ liefern, wobei das Gehalt bald schon nicht mehr ausreichen wird, um den Bewerber von sich als Employer of Choice zu überzeugen.
Der Anstieg des Gehalts in den Knappheitsbereichen war eine erste Auswirkung der Fachkräfteunterdeckung. Eine andere, die wir als Internetagentur verstärkt bemerkten, war die Wanderung des Menüpunktes „Karriere“ auf den Firmenwebsites von der Unternavigation des Punktes „Unternehmen“ (o. Ä.) in die Hauptnavigation. Große Konzerne haben sogar eigene Karriere-Webseiten erstellt, wie z. B. VW und Bosch. Ziel: freie Stellen präsenter zu machen und mehr Bewerbungen zu generieren.
Wir fragen uns, wie sich Unternehmen für den Kampf um die Talente rüsten können, um künftig die besten Mitarbeiter für maximalen Erfolg für sich zu gewinnen. In einigen kommenden Blog- Beiträgen wollen wir daher das Konzept des Employer Brandings und Ideen zur Stärkung der Arbeitgebermarke beleuchten. Wir freuen uns auf Ihre Anregungen.